Something old, something new, something borrowed and something blue

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues

Ein sehr bekannter, beliebter und wie wir finden auch sehr schöner Brauch, der wunderbar in die Hochzeitszeremonie integriert werden kann. Aber woher kommt er und was bedeutet er eigentlich?

Dieser Brauch, bzw. im englischen schon eher Reim, stammt tatsächlich aus England, hat seine Ursprünge im viktorianischen Zeitalter und soll im Großen und Ganzen, eigentlich wie jeder Brauch, am Ende dem Brautpaar Glück bringen.
Seit der Hochzeit von Diana und Prince Charles hat dieser Brauch noch einmal richtig an Aufmerksamkeit gewonnen, wo auch die Filmindustrie und Hollywood einen großen Beitrag geleistet haben, so wurde dies auf der ganzen Welt bekannt.
Diese vier Traditionen sind rein abergläubischer Natur und bis auf „etwas Blaues“ ist geschichtlich nichts wirklich auf etwas zurückzuführen. Das Blaue könnte sich auf die religiösen Farben der Jungfrau Maria beziehen, die bei Farbillustrationen tatsächlich fast immer in einem blauen Gewand zu sehen ist oder mit einem blauen Accessoire.

Aber was bedeuten die vier Traditionen nun eigentlich?

Something old:

„Alt wie die Welt“ Das alte symbolisiert das bisherige Leben der Braut und die Bindung zu ihrer Familie. Es steht für Kontinuität und Vertrauen. Daher entscheiden sich viele Bräute ein Erbstück aus der Familie zu Tragen, beispielsweise Schmuck. So drückt sie aus, dass sie trotz der Heirat immer auch ein Teil ihrer alten Familie sein wird.

Something new:

„Neu wie der Tag“ Das Neue steht für den neuen Lebensabschnitt und das beginnende Eheleben der Braut. Damit sind sowohl Optimismus wie auch die Hoffnung für die kommende Zeit verbunden.
Etwas Neues zu finden, dass bei der Hochzeit getragen werden kann ist meist nicht schwer, ob Brautkleid, Brautschuhe oder die neue Tasche? Irgendwas ist immer dabei.

Something borrowed:

„Geborgt wie das Leben“ Steht hierbei für etwas nicht Temporäres. Traditionellerweise leiht sich die Braut etwas von einer glücklich verheirateten Freundin. Dies soll auch in ihre Ehe Glück bringen. Das Glück wird sozusagen durch das Geliehene auf sie übertragen.
Dabei gibt es aber kein Objekt, welches traditionellerweise immer verliehen wird, meist ergibt sich das auch von selbst in den Hochzeitsvorbereitungen.

Something blue:

„Blau wie die Treue“ Im viktorianischen Zeitalter bedeutete etwas Blaues zu tragen Treue, Loyalität und Reinheit. All das, wofür heute unsere weißen Brautkleider stehen. Damals allerdings waren die Brautkleider traditionell nicht weiß, sondern blau.
Zu Beginn hatten wir schon einmal die eventuelle Verbindung zwischen dieser Tradition und der Jungfrau Maria erwähnt. Vermutlich hat sich die Tradition, etwas Blaues bei der Hochzeit zu tragen, nicht daraus entwickelt, dass im viktorianischen Zeitalter die Brautkleider blau waren, sondern die Brautkleider waren blau, da Jungfrau Maria dies trug und es mit Treue, Loyalität und Reinheit gleichgesetzt wurde.
Seit traditionell keine blauen Brautkleider mehr getragen werden, wird daher vermutlich ein anderes blaues Stück benötigt, besonders beliebt ist das blaue Strumpfband.

… and a silver sixpence in my shoe

Meist fällt diese fünfte Tradition in der Aufzählung weg und ist daher eher unbekannt. Dies könnte daran liegen, dass es früher außerhalb von England keine six Pence Münzen gab und die Menschen diesen Teil so vergessen haben.
Der Pence soll ein Zeichen für finanzielle Sicherheit in der Ehe sein.

Photo by Chalo Garcia on Unsplash